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Rochlitzer Geschichtsverein e.V.

Bäckermeister Schlau

Tips vom Bäckermeister

Auf dieser Seite gebe ich Hinweise zu verschiedenen Themen rund ums Backen:

 

 

Wie werden Flechtgebäcke hergestellt?

Meister Schlau antwortet:

In vielen Bäckereien gehören geflochtene Backwaren zum Angebot. Die wohl üblichste Form ist der geflochtene Zopf. Ursprünglich waren diese Gebäcke Tafel- und Festschmuck zu bestimmten Feiertagen. 

Seit vielen Jahren gehören sie in das Backwarensortiment fast jeder Bäckerei.

Ob als einfacher gedrehter Formling, als Knopf, Knoten oder als Einstrangzopf, ob aus zwei, drei oder bis zu acht Teigsträngen bestehend, jeder Bäckermeister bereitet zumindest eine kleine Auswahl an derartigen Flecht- Kunstwerken in seiner Backstube.

Mancher zeigt sein Können in umfangreicheren Flechtwaren aus Teig, beispielsweise geflochtenen Rädern, Körbchen und kleinen Handwagen. Viele Kunden staunen nicht schlecht und möchten gerne mehr über die Techniken und Flechtverfahren erfahren. Es ist oft nicht einfach, aber auch hier gilt: Übung macht den Meister.

In folgenden Abbildungen, die aus Lehrmitteln entnommen wurden, möchten wir Interessierten, vielleicht dem künftigen Bäckernachwuchs, zeigen, wie einfache Flechtwaren hergestellt werden.

Erläuterungen zu den Abbildungen folgen demnächst!

  

 

Was ist ein Sauerteig?

Meister Schlau antwortet:

Sauerteig ist eine Möglichkeit für die biologische Teiglockerung. Er ist ein saurer, sich in Gärung befindlicher Roggenmehlteig, der durch weiteres zusetzen von Mehl und Wasser weiter in Gärung gehalten wird.

Das besondere am traditionellen Sauerteig ist, daß wir Bäcker vor dem Brot herstellen etwas Sauerteig übrig lassen und diesen Rest dann zum Sauerteig weiterführen. Aus diesem Vorteig wird dann am kommenden Tag, nach bis zu dreizehn Stunden Gärzeit, der eigentliche Brotteig aufgebaut und verarbeitet.

Im Sauerteig entwickeln sich Milchsäurebakterien und Essigsäurebakterien und Hefepilze.

Ein Verhältnis von 85 Prozent der Milch- und 15 Prozent der Essigsäurebakterien ist hierbei als gut zu betrachten. Wir sprechen von einem gesunden Sauerteig.

Der Anstieg der Essigsäure auf über 15  Prozent lässt die Triebleistung sinken.

Das Verhältnis von Milchsäure zu Essigsäure kann der Bäcker durch die Zeiten und die Arten der Sauerteigführung beeinflussen. Mehr Milchsäurebakterien bewirken später einen milden Geschmack des Brotes. Ein größerer Anteil von Essigsäurebakterien dagegen einen leicht säuerlichen Brotgeschmack. Mit einem niedrigen Essiggehalt haben die Brote ein eher flaches, wenig wohlschmeckendes Aroma. Wird der Sauer über eine kurze Zeit warm bei etwa 30 Grad Celsius geführt, begünstigt das die Bildung von Milchsäure. Die Essigsäurebildung hingegen wird gefördert, wenn der Teig eine längere und eher kalte Führung durchläuft.

Als Bäcker kann man verschiedene Arten der Sauerteigführung wählen. Den Detmolder Einstufen und Zweistufen Sauer, die Salzsauerführung, den Berliner Kurzsauer und den Dreistufen Sauer. 

Allerdings kann auch Weizenmehl in Verbindung mit Sauerteig auftreten. Weizenteige können durchaus mit Roggensauer versäuert werden. Daraus hergestellte Weizenbrote werden schnittfester. Man setzt hierbei einen Anteil von 5 Prozent Roggensauer zu. Für die Herstellung von Weizenmischbroten nimmt man ein Verhältnis von 60 Prozent Weizen und 40 Prozent Roggenmehl. 

Roggenmehl hat im vergleich zum Weizenmehl einige Unterschiede, die den Einsatz von Sauerteig erforderlich machen um ein Brot aus ihm herzustellen.  Wesentlich ist, daß beim Roggenteig, begründet in den Mehleigeschaften, die anders als beim Weizenteig sind, kein Klebergerüst entsteht.

Was ist Marzipan?

Meister Schlau antwortet:

Um Marzipan zu machen, braucht man Marzipanrohmasse. Diese entsteht durch das Erhitzen unter ständigem Rühren von zerkleinerten und fein vermahlenen süße Mandeln, einem Zuckeranteil von mindestens 35 Prozent und Mandelöl bei 28 Prozent. Wasser kann bis 17 Prozent Anteil an der Masse haben. Das braucht man erst mal für die Rohmasse. Diese wird aber nur noch von wenigen Betrieben selbst abgeröstet, da der Kostenfaktor beim Einkauf von fertiger Marzipan-Rohmasse für viele weit günstiger liegt als der bei der Eigenerzeugung.

Marzipan stellt man durch das Anwirken von Marzipanrohmasse mit derselben Menge Puderzucker her. Das Verhältnis Puderzucker zu Rohmasseanteil beträgt bei Edelmarzipan 60:40 beziehungsweise 70:30 Prozent.  Der Anteil an Rohmasse bestimmt die Qualität des erzielten Marzipans.

Und was ist dann eigentlich Persipan?

Meister Schlau antwortet:

Persipan wird sozusagen nach  dem gleichen Prinzip hergestellt. Allerdings mit dem Unterschied, daß anstelle der teuren Mandeln Aprikosenkerne verwendet werden, aus denen der Bitterstoff entfernt worden ist.  Man muß darauf achten, daß Artikel, die aus Persipanrohmasse gemacht werden, auch so bezeichnet werden müssen. Zusätzlich zu Zucker und Wasser wird hier zu 5 Prozent Kartoffelstärke als Bindemittel beim Abrösten hinzugegeben.